
Alt löst ganz alt ab
Staritz. Was wurde an diesem Robur geschraubt, wie liebevoll wurde das Feuerwehrauto doch gepflegt. Allerdings ist mit 42 Jahren Belgern-Schildaus drittältestes Einsatzfahrzeug mittlerweile ein Fall für den Schrottplatz.
Umso größer war die Freude der Staritzer Kameraden, als sie vor wenigen Tagen ein neues Fahrzeug überreicht bekamen.
Doch was bedeutet bei 25 Jahren schon neu? „Für uns reicht es erst einmal“, zeigte sich Wehrleiter Eberhard Pötzsch erleichtert. Über eine Internetplattform sei man auf das Angebot gestoßen. 6.800 Euro Grundpreis, dazu noch Umbauten, neue Reifen und ein wenig Beladung machen den Mercedes etwa 10.000 Euro teuer. „Ich denke, damit kommen wir bis zur Neuanschaffung hin“, gab sich Pötzsch zur Übergabe am frisch sanierten Gerätehaus optimistisch.
Verschieben?
Und jener Kauf, über den noch im September-Stadtrat kontrovers diskutiert wurde, könnte in drei bis vier Jahren Realität werden. Stadträtin Dr. Sibylle Harsch (B90/Grüne) gab jedoch die Frage in die Runde, ob die Neuanschaffung eines TSF-W nicht vielleicht doch noch einmal um ein Jahr verschoben werden könnte. Ihre Begründung: „Unser Haushalt sieht saumäßig aus.“ Peter Stracke (CDU) teilte zwar Harschs Bedenken, doch bei einem in Aussicht gestellten Festzuschuss von mehr als 100.000 Euro sei es in seinen Augen wichtig, den Förderantrag zu stellen. Letztlich plädierte auch Stadtwehrleiter und Stadtrat Jochen Werner (Freunde der Feuerwehr) mit Blick auf das Auslaufen eines Förderprogramms für den Kauf des neuen Fahrzeugs. „Ich glaube, dass der Freistaat künftig die Förderquote für Neuanschaffungen senken wird“, sagte der Belgeraner. Die letzte Neuanschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges ging übrigens im Jahr 2017 nach Lausa.
Zu prüfende Option.
Sobald Staritz dann ein per Grundsatzbeschluss festeingeplantes neues TSF-W erhält, könnte das aktuelle Übergangsfahrzeug an eine andere Ortswehr gehen. Vielleicht an die Kobershainer, deren alter Unimog immerhin 55 Jahre auf dem Buckel hat. „Das wäre tatsächlich eine Option, die geprüft werden muss“, befand Jochen Werner. Bereits im Jahre 2018 hatte die Torgauer Zeitung von dem scheinbar unverwüstlichen Unimog berichtet, der den Kobershainer Kameraden noch immer wertvolle Dienste leistet.
Quelle: Torgauer Zeitung